Kopfschmerzen

Unter gelegentlichem Kopfschmerz leidet nahezu jeder Mensch im Laufe seines Lebens. Tritt dieser selten auf, dauert nur kurz und ist von erträglicher Intensität, muss kein(e) Arzt/Ärztin konsultiert werden. Tritt der Kopfschmerz hingegen häufig oder plötzlich auf, ist sehr heftig und begleitet von Allgemeinsymptomen, wie z.B. Fieber, Bewusstseins- und Sehstörungen oder Nackensteifigkeit, dann ist auf jeden Fall eine ärztliche Untersuchung anzuraten.

 

Welche Arten von Kopfschmerz gibt es?

Nach der Ursache können Kopfschmerzen in 2 Untergruppen eingeteilt werden:

1. Primärer Kopfschmerz:

Bei den primären Kopfschmerzen ist der Schmerz selbst die Erkrankung. Diese Art von Kopfschmerz trifft jeden Menschen innerhalb seines Lebens öfter und kann durch Wetterumstellung, bestimmte Nahrungsmittel und Medikamente, hormonelle Veränderungen, starke Kälteeinwirkung, Alkoholgenuss, Stress und Licht oder Lärmausgelöst werden. Zu den primären Kopfschmerzen gehören:

  • Migräne: Hier tritt der Kopfschmerz nur auf einer Seite des Gehirns auf (meistens um ein Auge oder die Schläfen herum). Der Schmerz ist pulsierend, hämmernd oder pochend. Arbeit- und Freizeitaktivitäten sind oft aufgrund der starken Schmerzen kaum oder gar nicht möglich. Ein Migräneanfall ist gekennzeichnet durch Übelkeit, Erbrechen, Appetitlosigkeit sowie Überempfindlichkeit gegenüber hellem Licht, Lärm, Gerüchen oder Berührung der Haut.

  • Spannungskopfschmerz: Dieser tritt fast immer beidseitig auf. Der Schmerz ist dumpf-drückend (“wie in einem Schraubstock”) und zieht häufig herum, z.B. vom Hinterkopf hoch bis in den Stirnbereich und hinter die Augen. Der Schmerz entsteht oft im Zusammenhang mit Stresssituationen oder auch durch falsche Körperhaltung.

  • Clusterkopfschmerz: Er wird als bohrend-brennend bzw. stechend empfunden. Der Schmerz ist streng einseitig und tritt fast immer auf der gleichen Gesichtshälfte auf. Die Attacke beginnt ganz plötzlich, mit dem typisch stechenden Schmerz im Augen- und Schläfenbereich. Auge und Nase tränen heftig und das Auge ist zudem gerötet.

2. Sekundärer Kopfschmerz:

Sekundärer oder auch symptomatischer Kopfschmerz tritt als Folgeerscheinung einer Erkrankung (z.B. Grippe oder Kopfverletzung) auf. Wenn die Grunderkrankung geheilt wird, dann verschwindet auch der Kopfschmerz.

 

Was kann ich gegen Kopfschmerzen tun?

  • Beachten Sie die richtige Körperhaltung am Arbeitsplatz und zu Hause. Stellen Sie Ihren Stuhl dabei so ein, dass im Sitzen Ober- und Unterschenkel einen rechten Winkel bilden und die Unterarme beim Schreiben flach auf der Tischplatte liegen. Achten Sie darauf, dass die Sitzkante abgerundet ist.

  • Nehmen Sie ausreichend Flüssigkeit zu sich. Über den Tag verteilt sollten Sie 2 – 2,5 Liter trinken. Dabei eignen sich besonders: stilles oder mildes Mineralwasser oder Leitungswasser, Suppen oder Kräuter- und Früchtetees ohne Zucker.

  • Bewegen Sie sich ausreichend, am besten an der frischen Luft, denn Bewegung verhilft Ihnen zu einem klaren Kopf.

  • Konsumieren Sie wenig Alkohol und verzichten auf das Rauchen.

  • Schlafen Sie ausreichend und ernähren Sie sich gesund und ausgewogen!

  • Baden Sie mit entspannenden Substanzen wie Melisse, Baldrian und Citronella oder wenden Sie Entspannungstechniken wie Tai-Chi, Qigong oder autogenes Training an.

  • Lassen Sie sich gegen Kopfschmerz akupunktieren, wenden Sie Akupressur an oder lassen Sie sich ein Biofeedback geben.

  • Die Schmerzen lassen sich auch durch Wärmebehandlungen wie Wärmflasche oder Bad und Rotlicht mindern. Je nach Typ kann auch eine Kälteanwendung mit Eiskompressen oder kühlenden Gels schmerzlindernd sein.

  • Reiben Sie Ihre Schläfen und die Stirn mit Öl ein (ätherische Öle wie Pfefferminzöl oder Majoranöl, jedoch in 10%iger Verdünnung) oder benutzen Sie Melissengeist oder Tigerbalsam.

  • Erstellen Sie bei Bedarf ein Kopfschmerztagebuch. Dadurch kann herausgefunden werden wann der Schmerz auftritt und durch welche Faktoren er eventuell hervorgerufen wird. Beispiel für auslösende Faktoren sind bestimmte Speisen, Getränke, Situationen,etc.

  • Lassen Sie sich Massagen verordnen, die die verspannten Muskelpartien lösen oder gehen Sie zu einer schmerzbezogenen Psychotherapie.

  • Trinken Sie Kräutertees, die von Innen beruhigen und entspannen, wie Basilikum, Majoran, Baldrian, Lavendel, Ingwer oder Melisse oder lassen Sie sich eine Kräuterteemischung aus Johanniskraut, Melisse und Pfefferminze herstellen.

  • Bei rechtzeitiger Einnahme können Schmerztabletten Linderung verschaffen. Von einer Dauereinnahme in hohen Dosen ist jedoch abzuraten.

 

Wann muss ich einen Arzt/Ärztin aufsuchen?

  • Wenn der Schmerz nicht nachlässt, immer wiederkehrt, sehr stark ist bzw. immer stärker wird und von Übelkeit und Erbrechen begleitet wird.

  • Wenn sonstige Beschwerden, wie Schwindel, Sehstörungen, Krämpfe oder Schwierigkeiten bei der Kontrolle von Armen und Beinen dazukommen

  • Wenn Sie einen Stoß oder Schlag auf dem Kopf bekommen haben

  • Wenn der Kopfschmerz erstmals nach einer Medikamenteneinnahme auftritt.

  • Wenn sich heftiger Kopfschmerz bemerkbar macht, den Sie bisher in der Intensität so nicht kannten.